„Kinder, die man intensiver zur Gerechtigkeit, Freundlichkeit und Güte gegenüber Tieren erzogen hat, werden auch gerechter, freundlicher und bedächtiger in ihrem Verhältnis zueinander. Die Ausprägung des Charakters in diesem Sinne bringt Männer und Frauen hervor, die weithin Sympathie genießen, denn sie sind menschlicher, gesetzestreuer und auch in jeder anderen Hinsicht liebenswertere Bürger."

- Amerikanischer Bundeskongress
der Eltern-Lehrer-Vereinigung



Warum werden manche Kinder gewalttätig ?
Die jüngsten Schießereien an Schulen in den USA und jahrzehntelange Erfahrungswerte belegen, dass sich oft anhand des Verhalten eines Kindes gegenüber Tieren sein späteres Verhalten auch gegenüber Menschen vorhersagen läßt. Aufgrund veröffentlichter Berichte läßt sich sagen, dass alle bekanntgewordenen Schießereien an Schulen in den USA eines gemeinsam hatten: Jeder der jungen Mörder hatte, bevor er auf seine Klassenkameraden losging, bereits Tiere gequält oder getötet. Nach Ansicht von FBI-Experten, Vollstreckungsbeamten, der Amerikanischen Gesellschaft für Psychiatrie sowie Interessengemeinschaften für Kinder richten Menschen, die zunächst Tiere quälen, schließlich ihre Gewalt auch gegen andere Menschen.

Tierquälerei wird als eines der drei Symptome genannt, die die Entwicklung hin zum Psychopathen anzeigen, und von der Amerikanischen Gesellschaft für Psychiatrie zu den Kriterien für Verhaltensstörungen bei Kindern gezählt.

Experten sind sich darin einig, dass junge Menschen, die verletzen und töten (und damit ungestraft durchkommen) niemals Mitgefühl gelernt haben, also die Fähigkeit, sich in die Lage und Gefühle eines anderen zu versetzen. Fehlt das Mitgefühl, ist es leicht, Tiere oder andere Menschen zu „versachlichen" und zu gefühllosen Maschinen zu degradieren. Wenn Kinder also anderen Schmerz zufügen, registrieren sie nicht, dass dies falsch ist, und sie erkennen weder den Schmerz noch die Todesqualen, die sie verursachen. Kindern Freundlichkeit und Respekt gegenüber Tieren zu vermitteln, ist daher ein erster Schritt hin zu mehr Mitgefühl.

Wie man Mitgefühl vermittelt

Kind mit Schaf Da Kinder sich von Natur aus mit Tieren identifizieren, und da Tiere - genau wie wir - lebende Wesen sind, können wir Kindern über unsere Verhältnis zu den Tieren beibringen, wie man sich anderen Menschen gegenüber zu verhalten hat. Indem wir Kindern tagtäglich Freundlichkeit und Respekt vorleben und ihnen beibringen, selbst die kleinsten und unbedeutendsten Kreaturen zu achten, lernen sie, sich auch gegenseitig zu schätzen und zu respektieren.

Freundlichkeit anhand von Beispielen vermitteln

Vermitteln Sie Mitgefühl, indem Sie als gutes Beispiel vorangehen:
Kind mit Hase

  • Achten Sie auf das, was Sie selbst sagen: Brüllen Sie nicht „halt die Klappe", „blöder Köter" oder andere respektlose Dinge.
  • Schlagen Sie Tiere niemals.
  • Zeigen Sie, dass Sie dem Leben von Tieren Bedeutung beimessen:
    Seien Sie geduldig mit ihnen, versehen Sie das Halsband Ihrer Tiere mit einem Adressenanhänger, kastrieren Sie Ihre Tiere, um unerwünschten Nachwuchs zu vermeiden, geben Sie ihnen immer reichlich frisches Wasser und gehen Sie regelmäßig zur tierärztlichen Vorsorge.
  • Machen Sie Tiere zu einem festen Bestandteil Ihres Lebens: Nehmen Sie Ihren Hund als Familienmitglied mit ins Haus und verbringen Sie täglich Zeit mit Ihren Haustieren. Pflegen Sie sie, spielen Sie mit ihnen und verschaffen Sie ihnen regelmäßig Auslauf.

Aus Jungen Jungen machen ?

Studien belegen, dass Kinder, die nur ein einziges Mal Tierquälerei begangen haben, mit großer Wahrscheinlichkeit auch andere Gewalttaten begehen werden. Schulen, Eltern, Gemeinden und Gerichte, die den Mißbrauch von Tieren als „geringes" Vergehen abtun, ignorieren daher eine Zeitbombe.
Sollten Sie Ihr Kind dabei erwischen, wie es vorsätzlich ein Tier quält oder gar tötet, lassen Sie ihm dies nicht kommentarlos durchgehen, auch dann nicht, wenn es nicht in böser Absicht geschah, es ein Einzelfall war oder Ihr Kind nur aus „Neugierde" handelte. Nehmen Sie sich die Zeit, mit Ihrem Kind über seine Tat zu sprechen, und erklären Sie ihm, warum es das nie wieder tun darf. Kinder, die dadurch auffallen, dass sie wiederholt Tiere quälen, bedürfen der Hilfe eines professionellen Psychologen, denn es könnte sich um erste Anzeichen für wachsende Gewalttätigkeit handeln.

Kind mitKatze

Motivieren Sie Ihr Kind zum Mitgefühl:

  • Wenn im Winter alles zugefroren ist, machen Sie ein Loch ins Eis, damit Vögel, Eichhörnchen und andere Tiere aus Pfützen und Teichen trinken können.
  • Manchmal verirren sich kleine Tiere in unser Haus oder unsere Wohnung. Helfen Sie ihnen auf freundliche Weise, lebend den Weg nach draußen zu finden.
  • Vermeiden Sie Aussagen und Sprüche, die Tiere degradieren, auch wenn sie nur im Spaß gemacht wurden, z.B. „Ich hasse Katzen", „dumme Kuh", „dummes Schwein" oder andere.

Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu.

Sich um andere kümmern:

  • Pflanzen Sie Blumen und Sträucher für Schmetterlinge, Bienen und andere Kleintiere in Ihrem Garten.
  • Wenn Sie einen Spaziergang am Strand, im Wald oder entlang eines Flusses machen, lesen Sie „Wohlstandsmüll" auf, der Vögeln, Fröschen, Fischen, Schwänen und anderen Tieren gefährlich werden könnte.
  • Besuchen Sie Ihr örtliches Tierheim und helfen Sie dort zusammen mit Ihrem Kind.
  • Lesen Sie Ihren Kindern Geschichten vor, die Tiere als fühlende Wesen zeigen, wie z.B. Lassie, Wenn Tiere weinen, Black Beauty und Mein Leben mit Schimpansen
  • Schauen Sie sich mit den Kindern tierfreundliche Filme an, wie z.B. Bambi, 101 Dalmatiner, Free Willy, Babe und Tarzan.
  • Kritisieren Sie tierunfreundliches Verhalten, auch im Fernsehen, in der Werbung etc.
  • Motivieren Sie Ihre Kinder, Schwächeren zu helfen, indem auch Sie Zivilcourage beweisen und für Tiere in Not eintreten (z.B. verletzte Tiere zum Tierarzt oder herrenlose Tiere ins Tierheim bringen etc.)

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    PETA Deutschland e.V.,
    Postfach 311503, 70475 Stuttgart,
    Tel.: 0711-866-6165
    www.peta.de, info@peta.de

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